Silver Wraith

Im April 1946 war es endlich soweit, denn Rolls-Royce stellte der Öffentlichkeit das erste Nachkriegsmodell vor: den Rolls-Royce Silver Wraith. Unverändert der Tradition der Vorkriegszeit war dabei die Produktion: So wurde der Wagen lediglich als Fahrgestell mit Motor gefertigt, damit die Komplettierung mit einer Karosserie nach Wunsch des Kunden bei einem unabhängigen Karosseriebau-Betrieb erfolgen konnte.

Ein gewisses Bemühen bei der Umsetzung von Rationalisierungsmaßnahmen wurde dabei kurze Zeit später erkennbar, denn das Schwestermodell von Bentley "Mark VI" zeigte ziemlich identische technische Komponenten. Jedoch wies der Rahmen einen um etwa 180 mm geringeren Radstand auf.

Die Produktionsdauer des Silver Wraith erfolgte bis ins Jahr 1959. Schritt für Schritt flossen hierbei vitale Verbesserungen in die Serie ein. Zum einen das ab 1952 auf Wunsch installierte automatische Getriebe und zum anderen ab 1956 eine Servolenkung. Ab 1951 wurde der Silver Wraith mit einem auf 4.566 ccm vergrößerten Hubraum gebaut und erhielt eine weitere Steigerung auf 4.887 ccm im Jahr 1954.

Der Rolls-Royce Silver Wraith war zudem das letzte Modell von Rolls-Royce, das eine Fülle unterschiedlichster Karosserie-Varianten aufweist.

Technische Daten:
6 Zylinder in Reihe; Stahlguß-Motorblock; Bohrung x Hub 88,9 x 114,3 mm, Hubraum 4.257 ccm (ab 1951 Bohrung x Hub 92,08 mm x 114,3mm, Hubraum 4.566 ccm; ab 1955 Bohrung x Hub 95,25 mm x 114,3 mm, Hubraum 4.887 ccm); Leichtmetall-Zylinderkopf, Einscheiben-Trockenkupplung; 4-Gang-Getriebe (ab 1952 wahlweise 4-Gang-Automatik, ab 1955 4-Gang-Automatik Standard); unabhängige Radaufhängung mit Schraubenfedern vorne, Starrachse mit Blattfedern hinten; Trommelbremsen rundum servounterstützt; Radstand 3.225,8 mm, Spurweite vorn 1.473,2 mm, hinten 1.524 mm (ab 1951 wahlweise langer Radstand 3.378,2 mm, Spurweite hinten 1.625,6 mm); Reifen 6.50 x 17 (ab 1951 Reifen 6.50 x 16, für Exportzwecke wahlweise auch 7.50 x 16, bei langem Radstand Standard)

Produktionszahlen:

von Jan Wessels in Kooperation mit Klaus-Josef Rossfeldt (www.rrab.com)